Vom Äther zur Rückenmarksnahen Anästhesie

Am 1. Oktober 2016 feierte die Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin im St. Franziskus-Hospital Münster ihren 40. Geburtstag, der zugleich mit dem 170. Jahrestag der ersten öffentlichen Äthernarkose zusammenfiel. Dr. Barbara Janetzky (83), Chefärztin der „ersten Stunde“ im St. Franziskus-Hospital, erinnert sich: „Lange galt die Anästhesie als ‚Anhängsel‘ der Chirurgie. Bevor wir eine eigene Klinik mit ausgebildeten Fachärzten hatten, haben in der Regel Assistenzärzte der jeweiligen Fachrichtung oder erfahrene Krankenschwestern die ‚Narkosen gemacht‘, wie man damals sagte. Auch einige Ordensschwestern hatten ein besonderes Gespür dafür und haben immer gute Narkosen gemacht, deren Grundlage der leicht handhabbare Äther war.“ Mehr lesen

„Seit 1980 lebe ich in unserer Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Münster-St. Mauritz und bin froh, in dieser Spiritualität leben zu dürfen. Es fasziniert mich, wie Franziskus in den Fußspuren Jesu Christi lebte, das Evangelium an die Menschen weitergab und den Menschen in ihren Nöten half. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, in den Schriften des heiligen Franziskus zu lesen, sie zu verstehen, was sie mir und uns heute geben. Franziskanische Werte sollen in der St. Franziskus-Stiftung Münster durch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben. Ich freue mich, dass ich daran teilhaben kann, diese Werte weiterzugeben und gemeinsam mit anderen zu überlegen, wie sie heute in den verschiedenen Einrichtungen gelebt werden können.“

Schwester Hiltrud, Mauritzer Franziskanerin, Münster

Sehr gute Behandlungserfolge bei Mastdarmkrebs

Seit vielen Jahren ist die St. Barbara-Klinik Hamm als Darmkrebszentrum sowie Kompetenz- und Referenzzentrum für Koloproktologie (Dick- und Enddarm- sowie Beckenbodenerkrankungen) und minimal-invasive Chirurgie bekannt und erfolgreich. Nun gibt es auch gute Nachrichten für Patienten mit Mast- und Enddarmkrebs in Münster: Im St. Franziskus-Hospital wird eine neue, schonende Operationsmethode angewendet, bei der nicht nur in der Bauchhöhle, sondern auch über den Darmausgang eine 3D-Schlüsselloch-Chirurgie eingesetzt wird, die den Operateuren optimale Sicht und räumliches Orientierungsvermögen erlaubt. Besonders bietet sich das Verfahren bei schließmuskelnahen Tumoren, übergewichtigen Patienten und Männern mit engem, langem Becken oder einer vergrößerten Prostata an.

„Dank dieser neuen Technik, die deutschlandweit nur in wenigen Zentren angewendet wird, können wir die Heilungschancen weiter verbessern und einigen Patienten einen künstlichen Darmausgang ersparen“, so Prof. Dr. med. Matthias Brüwer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie und Leiter des Zentrums für Darmerkrankungen des St. Franziskus-Hospitals Münster.

Mit Patient Osman Yjagci freuen sich über den guten Behandlungserfolg (v. l.): Dr. Claus Wagner, Dr. Walther Engels (Oberärzte der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie des St. Franziskus-Hospitals Münster), Prof. Dr. Matthias Brüwer (Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie und Leiter des Zentrums für Darmerkrankungen des St. Franziskus-Hospitals Münster).

„Stationseinheiten übersichtlich zu machen, sodass die Leitungen sinnvoll führen und die Mitarbeiter ihre Arbeit vor Ort gut bewältigen sowie die Versorgungsqualität der Patientenbetreuung verbessern können, ist die Grundidee des Pflegekonzepts in der St. Barbara-Klinik Hamm. Dazu haben wir unser Ebenenkonzept mit einer Versorgung von bis zu 100 Patienten aufgelöst und wieder kleinere Leitungsbereiche eingeführt. Mit Maßnahmen wie einer gemeinsamen Supervision der Leitungen, Umstrukturierungen in der Pflegedienstleitung und der Einrichtung einer zentralen Stelle für die Dienstplanbetreuung durch eine Personalkauffrau versuchen wir nicht nur die Zusammenarbeit der Leitungen untereinander zu fördern, sondern auch neue Wege in der Dienstplangestaltung zu gehen. Erfahrene geben ihr Wissen an Jüngere weiter, aber auch umgekehrt – junge Leitungen bringen neue Ideen ein. Das ‚Wir‘ steht im Vordergrund und damit machen wir gute Erfahrungen.“

Peter Pammler, Dipl.-Kfm., Pflegedirektor, St. Barbara-Klinik Hamm

Das christliche Profil weiterentwickeln

Innovativ und traditionsbewusst heißt auch, sich der christlich-franziskanischen Wurzeln zu besinnen und daraus neue Ideen zu entwickeln. Die Franziskus Stiftung hat aus den 20-jährigen Erfahrungen einer systematischen Leitbildumsetzung ein Instrument entwickelt, das den Umsetzungsgrad eines christlichen Profils „messbar“ macht und als Basis zur Weiterentwicklung dieses Profils dienen soll: CiK – Christlichkeit im Krankenhaus. Dazu wurden insgesamt 205 überprüfbare Indikatoren festgelegt. Mit Hilfe des CiK ist es nun möglich, dass sich Krankenhäuser im Hinblick auf ihr christliches Profil selbst einschätzen, sich einem Audit stellen und – darauf aufbauend – weitere Schritte planen. Eine interdisziplinäre Projektgruppe hat CiK entwickelt und mit Anwendern in den Einrichtungen eng abgestimmt. Das Instrument hat die ersten Testphasen durchlaufen und wird schrittweise in allen Einrichtungen der Franziskus Stiftung zur Anwendung gebracht. Weitere Informationen finden Sie auf S. 6 im Buch „Traditionsbewusst“.