Das von uns entwickelte Instrument Christlichkeit im Krankenhaus (CiK) ermöglicht es, die „Christlichkeit“ in Krankenhäusern und in Einrichtungen der Behinderten- und der Seniorenhilfe anhand valider Kriterien zu messen, kritisch auf den Prüfstand zu stellen und weiterzuentwickeln. Im Kriterienkatalog sind Qualitätsziele zu den Dimensionen Werte, Patienten, Mitarbeiter, Prozesse, Ressourcen aufgeführt und mit etwa 200 überprüfbaren Indikatoren hinterlegt. Gemeinsam mit dem Bistum Münster und dem Diözesan-Caritasverband Münster haben wir das Instrument interessierten Einrichtungen vorgestellt und weiterentwickelt. Derzeit arbeiten 18 Einrichtungen mit diesem in der Praxis inzwischen erprobten Instrument. 2020 wird es zudem mit dem 1. CiK-Forum eine Veranstaltung geben, auf der die gesammelten Erfahrungen ausgetauscht und weiterführende Impulse gegeben werden können. Auch neue Interessenten haben dort die Möglichkeit, das CiK und konkrete Projekte kennenzulernen. Beispielhaft seien an dieser Stelle Projekte aus dem Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen sowie eine stiftungsweite Initiative genannt, die aus der Beschäftigung mit CiK entstanden sind bzw. die Auseinander setzung mit dem christlichen Profil befördert haben.

Im Krankenhaus St. Joseph-Stift wurden folgende Ideen und Projekte umgesetzt:

• Einführung eines „Ritualkoffers“ für sterbende Patienten. Dieser ermöglicht den Mitarbeitenden, eine für Patienten angemessene Atmosphäre – unabhängig von einem Abschiedszimmer – zu schaffen. Zusätzlich enthält dieser Informationsflyer für Angehörige und Mitarbeiter sowie Gebetstexte.
• Durch die Initiative der Seelsorge finden darüber hinaus die Trauerfeiern für Tot- und Fehlgeburten nunmehr vier Mal jährlich statt.
• Eine weitere Neuerung sind spezielle Gottesdienste wie der Luzia-Gottesdienst, ein Hoffnungsgottesdienst, der für die Betroffenen und Angehörigen des Brustzentrums etabliert wurde.
• Gottesdienste für verstorbene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Angehörige und der Gedenkgottesdienst für verstorbene Patientinnen und Patienten der onkologischen Tagesklinik, der aktiv vom Team der Klinik mitgestaltet wird.

Mit „Theologia Curae“ (Zertifikatskurs Angewandte Theologie der Spiritualität) haben wir ein bewährtes Weiterbildungsprogramm neu aufgelegt. Der gemeinsam mit IUNCTUS, dem Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Kapuziner in Münster, entwickelte Zertifikatskurs bietet vor diesem Hintergrund für Führungskräfte ein Lernfeld an, das an die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anknüpft und so zu neuen Perspektiven auf die eigene Arbeitswelt sowie zu neuen Impulsen in der Arbeitsgestaltung führt. Dabei steht für uns die Orientierung an der spirituellen Tradition des hl. Franziskus im Fokus der gemeinsamen Arbeit. So wird beispielsweise innerhalb des Moduls „Grundformen Christlicher Spiritualität“ auf einer Reise nach Assisi den Spuren von Franz von Assisi und Klara nachgegangen. Nirgendwo lassen sich Spiritualität, Lebens- und Wirkungsgeschichte dieser beiden großen Heiligen besser studieren als in ihrer Heimatstadt.