„Die Begriffe konfessionell und interkulturell fordern heraus. Kaum ein Mensch outet sich heutzutage überhaupt noch als religiös sozialisiert. Das Stichwort „interkulturell“ dagegen löst inzwischen massive Reaktionen aus – insbesondere bei Menschen, die einen näheren Kontakt mit anderen Kulturen als der eigenen ablehnen. Ich bin immer wieder zutiefst berührt zu sehen, wie viel sich an solchen Grundhaltungen bei einem Menschen ändert, wenn er verletzt oder krank wird. Konfessionell getragene Krankenhäuser, wie die der Franziskus Stiftung, stellen hier wichtige Botschafter dar. Nicht der angenommene Wert des Menschen steht im Mittelpunkt, sondern der von Gott gewollte Mensch. Konfessionell getragene Häuser bemühen sich darüber hinaus, diese Haltung auch den Patienten selber zu vermitteln, indem seelsorgliche Angebote vorgehalten werden. Ein konfessionell getragenes Krankenhaus vermittelt im guten Sinne auch die Werte, die Christen aufgetragen sind. Und dazu gehört auch, den „Fremden in unserer Mitte aufzunehmen“. Dazu braucht es Menschen, die in der Art von „Kulturdolmetschern“ wechselseitig auf mögliche Missverständnisse hinweisen und beim Eingewöhnen helfen können. Ein konfessionell und interkulturell ausgerichtetes Krankenhaus leistet mehr, als sich um spezifische Krankheitsbilder zu kümmern. Es kümmert sich ebenso um die Seele eines Menschen.“
Superintendentin Meike Friedrich, Ev. Kirchenkreis Münster